Neue archäologische Entdeckungen

Moment, die Verbindung des in Vetera gefundenen Gebäudes mit Varus und Plinius stammt nicht von der Zeitung oder von den Archäologen, sondern ist Sondergut von

Zitat von Carolus:
Falls diese Zuschreibung als Palast des Statthalters richtig sein sollte, hätte man den Amtssitz von Varus gefunden. [...] In diesem Gebäude dürfte auch Plinius der Ältere sich gelegentlich aufgehalten haben, als er am Niederrhein eingesetzt war.

Der Westen schrieb:
Für das LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland ist der Fund eine „sensationelle Entdeckung“. Die Forscher haben bereits eine Vermutung, wer in dem Palast gelebt haben könnte. „Wir können uns nicht vorstellen, dass Einheimische schon so eine hohe Stellung hatten, dass sie zu der Zeit schon so ein Gebäude errichten konnten“, sagt Steve Bödecker, Limes-Koordinator des LVR.
Und so erkundigten die Archäologen sich nach ähnlichen Gebäuden, die bereits ausgegraben worden waren. Die Wissenschaftler wurden im Allgäu fündig. In Kempten war ein Gebäude entdeckt worden, das dem jüngsten Fund aus Xanten sehr ähnelte. In jenem Gebäude soll der dortige Statthalter seine Residenz gehabt haben, heißt es.
Du hast nur noch die Vermutung der Ausgräber mit den sowieso schon im Raum schwebenden Namen ergänzt. Daher war das von Dir eine nachvollziehbare Äußerung.
 
Und hier ein Artikel ohne Paywall, dafür im Stil des Boulevardmediums gehalten:

Archäologen graben in NRW-Stadt – und können nicht fassen, was sie finden

Kurzum: die gefundene Palastanlage könnte für den Statthalter errichtet worden sein. (Es gibt eine vergleichbare Anlage im römischen Kempten, die so benutzt wurde.)

Ich will nur ergänzend betonen, dass die Geschichte in Kempten sehr hypothetisch ist. Die Benennung als Statthalterpalast ist eine These, für die es zu wenige Argumente gibt. Klar, es ist möglich, aber es muss nicht sein. Es gibt nur unvollständige, mangelhafte und lückenhaft dokumentierte Altgrabungen bisher.
Der "Palast" in Kempten ist ja am Forum gelegen - möglicherweise gibt es in den nächsten Jahren neue Erkenntnisse dazu, je nachdem wo wir anfangen, wenn wir im Rahmen der Zusammenarbeit zwischen Stadtarchäologie und LMU München ab Sommer 2024 am Forum graben.
 
Petro wolle das Schiff noch vor dem Ende seiner Amtszeit 2026 bergen und fordere eine öffentlich-private Partnerschaft, um das Projekt zu realisieren, so der Kulturminister weiter. „Das ist eine der Prioritäten der Regierung Petro“, sagte er. „Der Präsident hat uns angewiesen, das Tempo zu erhöhen.“​

Na, wenn Kolumbien keine anderen Probleme hat...
 
Kanarische Inseln, genetische Untersuchungen zur DNA der Ureinwohner, von August 2023:

NUEVOS HALLAZGOS REVELAN INFORMACIÓN INÉDITA SOBRE LOS PRIMEROS POBLADORES DE CANARIAS

Zusammengefasst:
  • Die DNA der Ureinwohner aller Inseln ist eng miteinander verwandt,
  • mit nordafrikanischer Provenienz, und einer genetischen Zusammensetzung wie vor 5.000 Jahren,
  • aber mit deutlicher neolithischer und europäischer Komponente.
  • Es wird betont, dass die Kanaren damit eine "Zeitkapsel" für die Bevölkerungsstruktur Nordafrikas bzw. deren genetischer Zusammensetzung vor der arabischen Invasion darstellen.
  • Das Besondere: die östlichen Inseln, die Nordafrika näher liegen (Fuerteventura, Lanzarote, Gran Canaria) haben einen deutlich stärkere europäische Komponente als die Europa und dem Kanarenstrom günstiger gelegenen westlichen Inseln (El Hierro, La Palma, La Gomera, Teneriffa).
Dem o.g. Artikel liegt die Studie aus "Nature Communications" zugrunde, ist wie immer in spanischen Artikeln schrecklich gestelzt geschrieben, aber dennoch eine gute Zusammenfassung.

Mit ein wenig Mühe und mit DeepL übersetzt:
Mit Hilfe von DeepL einen Artikel aus der spanischen Wochenzeitung
www.canarias-semanal.org
übersetzt:
NUEVOS HALLAZGOS REVELAN INFORMACIÓN INÉDITA SOBRE LOS PRIMEROS POBLADORES DE CANARIAS

Eine Reise durch Zeit und Genetik

Die bisher umfangreichste Studie über die DNA der kanarischen Ureinwohner ist durchgeführt worden und hat überraschende Ergebnisse erbracht.
In der Zeitschrift "Nature Communications" wurde am vergangenen Dienstag die bisher vollständigste Analyse der DNA der
früheren Bewohner der Kanarischen Inseln veröffentlicht, mit Daten von 40 Personen von sieben Inseln, die 1.300 Jahre der alten Geschichte des Archipels abdecken, von der Zeit der ersten Ankömmlinge (Überreste aus dem 3. Jahrhundert) bis zu den ersten Jahren unter der Krone von Kastilien (16. Jahrhundert).
Bei der genannten Studie handelt es sich um ein ehrgeiziges Projekt, das dank der gemeinsamen Anstrengungen führender Institutionen und Einrichtungen möglich wurde: von der Universität von La Laguna und der Universität von Las Palmas de Gran Canaria über internationale akademische Zentren wie Stanford und Kopenhagen bis hin zum renommierten Max-Planck-Institut und mit Unterstützung lokaler Museen wie dem Museo Canario und dem Museo Arqueológico de La Gomera.

Aufschlussreiche Befunde

Eine der bemerkenswertesten Entdeckungen ist, dass die Ureinwohner der Inseln Gran Canaria, Lanzarote und Fuerteventura eine gemeinsame Abstammung mit den anderen Inseln des Archipels haben. Allerdings haben diese Populationen ein etwas anderes genetisches Erbe erhalten.
Aber woher kamen diese alten Kanarier? Ein Vergleich des Genoms der Ureinwohner mit Daten aus prähistorischen Stätten in Nordafrika ergab eine auffällige Ähnlichkeit.
Ein Vergleich des Genoms dieser Menschen mit Daten aus drei prähistorischen Stätten in Nordafrika bestätigt, dass die alten Kanarier den Menschen sehr ähnlich waren, die Marokko vor rund 5.000 Jahren, während der Jungsteinzeit, bewohnten.
Ihre DNA zeigt, dass alle diese Populationen etwa ein Jahrtausend lang auf ihren jeweiligen Inseln isoliert lebten und bis zur Ankunft der ersten Europäer im 14. Jahrhundert kaum Kontakt mit der Außenwelt hatten, was wiederum zu einer weiteren Schlussfolgerung führt, die für künftige Arbeiten von Bedeutung ist: Die prähispanischen Kanarischen Inseln bieten ein privilegiertes Fenster in die Vergangenheit Nordafrikas in der Zeit vor den arabischen Invasionen des 7. Jahrhunderts, das die Daten aus prähistorischen Fundstätten auf dem Nachbarkontinent ergänzen kann.
Das genetische Erbe der prähistorischen Völker des heutigen Marokkos ist wiederum eine Mischung aus zwei Hauptvorfahren: einheimische, nordafrikanische und europäische Bauern, die im Neolithikum vom Mittelmeer nach Süden wanderten.
Ihre DNA zeigt, dass alle diese Populationen etwa ein Jahrtausend lang auf ihren jeweiligen Inseln isoliert lebten und bis zur Ankunft der ersten Europäer im 14. Jahrhundert kaum Kontakt mit der Außenwelt hatten, was wiederum zu einer weiteren Schlussfolgerung führt, die für künftige Arbeiten von Bedeutung ist: Die prähispanischen Kanarischen Inseln bieten ein privilegiertes Fenster in die Vergangenheit Nordafrikas in der Zeit vor den arabischen Invasionen des 7. Jahrhunderts, das die Daten aus prähistorischen Fundstätten auf dem Nachbarkontinent ergänzen kann.
Das genetische Erbe der prähistorischen Völker des heutigen Marokkos ist wiederum eine Mischung aus zwei Hauptstämmen: einem lokalen, nordafrikanischen und einem europäischen, der im Neolithikum vom Mittelmeer nach Süden wanderte.
Aus der neuen Studie geht hervor, dass die Ureinwohner der drei dem Festland am nächsten gelegenen Inseln (Gran Canaria, Lanzarote und Fuerteventura) einen größeren genetischen Anteil an der Komponente aufweisen, die mit prähistorischen Populationen aus Europa assoziiert wird, während die Ureinwohner der westlichen Inseln (El Hierro, La Palma, La Gomera und Teneriffa) einen größeren Anteil an der prähistorischen Komponente aus Nordafrika aufweisen.
Und dies, so fügen die Autoren hinzu, lässt "ein komplexeres Kolonisationsmodell vermuten, als bisher angenommen wurde".
"Angesichts der Tatsache, dass die Auswirkungen der neolithischen europäischen Migrationen in Nordafrika nicht homogen waren, kann dieses Ergebnis auf zwei Arten erklärt werden: Entweder waren die menschlichen Migrationen, die den Archipel betrafen, asymmetrisch, wobei einige Ankömmlinge nur ein Gebiet erreichten, oder die Populationen, die die östlichen und westlichen Inseln des Archipels besiedelten, kamen aus verschiedenen Regionen Nordafrikas", so die Autoren in einer Erklärung.
Fast ein Jahrtausend lang lebten die Urvölker der Kanarischen Inseln isoliert auf ihren Inseln und hatten kaum Kontakt zur Außenwelt. Erst im 14. Jahrhundert, mit der Ankunft der ersten Europäer, wurde diese Isolation durchbrochen.

Ein Fenster in Afrikas Vergangenheit

Die Geschichte der Kanarischen Inseln, ihre Besiedlung und ihre genetischen Verbindungen mit Nordafrika sind ein faszinierendes Puzzle, das die Forscher gerade erst beginnen, präzise zusammenzusetzen.
Diese vorspanische Geschichte des Archipels ist nicht nur entscheidend für das Verständnis der Vergangenheit des Archipels, sondern bietet auch eine einzigartige Perspektive auf Nordafrika vor den arabischen Invasionen. Die Kanarischen Inseln sind also ein stummes Zeugnis einer alten Epoche, und diese neuen genetischen Erkenntnisse bestätigen ihre Bedeutung für die Rekonstruktion der menschlichen Geschichte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Archäologen der Uni Münster haben in der Südosttürkei ein aus mehreren Gebäuden bestehendes Archiv ausgegraben

https://www.deutschlandfunk.de/forscher-aus-muenster-entdecken-roemisches-archiv-100.html

Daneben wurden auch 2.000 Siegelabdrucke gefunden. Leider ist das Archivgut nicht auf uns gekommen.

Die selbe Ausgrabung wurde bereits 2017 verkündet. Damals waren es noch 1.000 Siegelabdrucke und eine römische Badeanlage der Gegenstand.

https://www.uni-muenster.de/Religio...als_1000_antike_Siegelabdruecke_entdeckt.html

Man hat auch noch das Foto von 2017 erneut verwendet.

Heute Morgen hatte ich eine Eilmeldung auf dem Smartphone:

Münster: Römisches Archiv entdeckt

Da dachte ich schon, wer hat den in Münster ein Archiv hinterlassen? Drusus, Varus oder doch Germanicus? Leider ist die Seifenblase schnell zerplatzt :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun nach Ägypten zur Zeit von Tiberius.

Der Tagesspiegel berichtet von einer Renovierung der Überreste eines Tempels, welcher im 19. Jahrhundert als Baumwolllager genutzt worden ist. Beeindruckend ist die Ausschmückung, die uns neue Erkenntnisse zu dem astronomischen Wissen der Ägypter zur römischen Kaiserzeit liefern. Wobei der Grad zu Astrologie da sicherlich schmal ist.

https://www.tagesspiegel.de/wissen/...omische-darstellungen-in-tempel-10785436.html
 
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