Aus dem verlinkten Tagesschaubeitrag:
"Die Sensation ist, dass es nicht nur zehn Skelette sind, die wir hier gefunden haben", sagt Grabungsleiter Harald Rosmanitz. "Sondern, wenn man das auf die gesamte Fläche hochrechnet, sprechen wir hier von 1000 bis 1500 Bestatteten." Das mache den Fund so interessant, denn ein solches Dorf habe normalerweise keine 1500 Menschen innerhalb von zwei bis drei Generationen bestattet. "Daher wissen wir: Hier war etwas Wichtiges gewesen, das relativ abrupt geendet hat. Es gibt keine Schriftquellen dazu. Bei gut 1000 Bestatteten hätte man schon eine Urkunde verfassen können."
Das ist, muss man leider sagen, Unsinn. Eine Urkunde ist ein Rechtsakt, meistens ein Privileg oder eine Schenkung.
Ich finde es auch etwas früh, wenn die Grabungen, wie es im Text heißt „In den vergangenen Wochen“ erst war. Es „wurden […] 29 historische Gräber entdeckt und freigelegt.“ Es mögen ja tatsächlich 1000 bis 1500 Bestattete sein, die hier liegen, aber dann sollte man doch erst mal schauen, ob die tatsächlich zeitgleich in den Boden kamen, oder über einen längeren Zeitraum. In Eltville (5. - 8. Jhdt.) hat man auch ca. 800 Bestattungen, Lauchheim (5. - 7. Jhdt.) 1300 Bestattungen.